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Ajektivischer Gebrauch

Das Gerundiv ist ein Verbaladjektiv, das die Notwendigkeit einer Handlung bezeichnet und wird im Deutschen oft mit Adjektiva auf: -würdig, -wert, -bar oder -lich wiedergegeben. Es hat die Bedeutung eines Partizip Praesens passiv, drückt eine noch bevorstehende Handlung aus und stimmt mit seinem Beziehungswort in Zahl, Fall und Geschlecht überein:

puella amanda: ein liebenswürdiges Mädchen

puer laudandus: ein lobenswerter Bub

liber legendus: ein lesenswertes Buch

dolor non ferendus: ein unerträglicher Schmerz

superbia non ferenda: ein unerträglicher Hochmut

dolor vix ferendus: ein kaum erträglicher Schmerz

virtus admiranda: eine bewunderungswürdige Tugend

opes non contemnendae: eine nicht zu unterschätzende Macht

copiae numero non contemnendae: der Zahl nach nicht zu unterschätzende Truppen

homo contemnendus, spernendus: ein verachtenswerter Mensch

facinus vitandum: eine vermeidbare Tat

mors optanda: ein wünschenswerter Tod

oscula non iterum repetenda: Küsse, die nicht noch einmal wiederholbar waren, die er nicht noch einmal wiederholen sollte

Silentium anteferendum est vaniloquentiae: Schweigen ist leerem Geschwätz vorzuziehen

Sapientia est rerum expetendarum fugiendarumque scientia. Klugheit ist das Wissen der erstrebenswerten und zu vermeidenden Dinge

Hunc regem in triumpho ductum Polybius, haudquaquam spernendus auctor, tradit. Dass dieser König (Syphax) im Triumphzug geführt wurde, berichtet Polybios, eine durchaus beachtliche Quelle.


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